Märchenhafte Seidenstrasse

Ein Besuch in Samarkant, Buchara und Taschkent

Auf nach Usbekistan

Eine Reise nach Usbekistan oder besser an die Seidenstraße war schon immer ein kleiner Traum von mir. Als sich Anfang Juni die Gelegenheit dazu ergab als FamTrip (also organisiert von einer örtlichen Agentur) dieses faszinierende Land einmal kennenzulernen war ich direkt begeistert. Zusammen mit einer Kollegin konnten wir sehr exklusiv die Städte Taschkent, Samarkand und Buchara auf dieser Reise durch Usbekistan kennenlernen und ich möchte hier gerne ein wenig über diese Reise berichten und allen das Land ans Herz legen.

Usbekistan ist mit seiner reichen Geschichte und einer beeindruckenden Kultur faszinierend. Usbekistan ist eine Reise wie 1001 Nacht. Das wusste ich. Als ich Freunden und Kunden von diesen Plänen erzählte traf ich auf ungläubige und erschrockene Gesichter. So recht konnte damit keiner etwas anfangen. Mit Seidenstraße schon. Die alte Handelsroute verband China mit dem Mittelmeer. Seide, Gewürze, Edelmetalle und andere begehrte Handelswaren, aber auch Kulturgüter und Religionen erfuhren so Verbreitung. Viele verbinden Usbekistan jedoch noch mit der Sowjetunion von der das Land aber bereits seit 1991 unabhängig ist. Usbekistan ist zu 90% moslemisch geprägt und nicht christlich orthodox wie man vielleicht aufgrund der zeitweise sowjetischen Herrschaft glauben könnte.
Von Köln ging es komfortabel via Istanbul mit der Turkish Airline in die Hauptstadt Taschkent. Nach unserer Ankunft wurden wir sehr nett von unserem Tourguide und Kristina, der Organisatorin der Reise von Uktamxon Tours begrüßt und bei der Fahrt in die Innenstadt viel uns direkt auf, wie völlig anders alles ausschaut als erwartet. Großzügig die Straßenzüge, auffällig sauber und vieles augenscheinlich nicht sehr alt. Die Stadt ist zwar auch noch geprägt von sowjetischer Architektur aber genauso von modernen Gebäuden, die eine interessante Mischung aus Alt und Neu darstellen. Taschkent wurde 1966 fast komplett durch ein Erdbeben zerstört und danach wieder neu aufgebaut. Viel Grün säumt die Straßen, es gibt Parkanlagen und die Stadt ist von einem künstlich umgeleiteten Fluß durchzogen an dem es gemütliche Restaurants gibt.

Buchara

Mit dem Schnellzug ging es direkt am Abend nach Buchara. Der Zug ist modern ausgestattet und in knapp 4 Stunden erreicht man diese historischen Stadt mit einer gut erhaltenen Altstadt, die von alten Moscheen, Mausoleen und Medresen (Koranschulen) geprägt ist. Buchara zählt zu den ältesten Städten der Welt. Es war ein Traum in den nächsten zwei Tagen durch die engen Gassen zu schlendern und das authentische Leben der Einheimischen zu beobachten. Nachdem wir die Bolo Haouz Moschee, die mit 20 riesigen Säulen aus Maulbeerholz beeindruckt und der Ark-Zitadelle in der der Emir von Buchara residierte erkundet hatten ging es zum berühmten Kalon-Komplex. Wir standen staunend vor den prächtigen Moscheen und Medresen sowie dem Wahrzeichen von Buchara, dem Kalon-Minarett aus dem Jahr 1127. Mit seinen 47 Metern Höhe und einem 10 Meter tiefen Fundament überragt es das gesamte Moschee- und Medrese-Gelände. Die kunstvollen Kacheln und die beeindruckende Architektur waren wirklich atemberaubend und genau das, was mich immer so an Usbekistan und an der Seidenstraße fasziniert hat. Ein Foto folgte dem nächsten.

Samarkand

Ein weiterer Halt unserer Reise, auch wieder per Zug, war Samarkand, genau wie Buchara über 2500 Jahre alt und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt war ein Zentrum der Wissenschaft, Kunst und Kultur im antiken Zentralasiens. Die kunstvollen Gebäuden, über und über mit bunten Kacheln geschmückt und die beeindruckende Architektur sind auch hier atemberaubend. Und erreicht man bei einem Bummel den Registan-Platz, steht man nur noch fasziniert und staunt mit großen Augen. Der Platz ist an drei Seiten bebaut, an der offenen Seite eine riesige Freitreppe von der aus man am Abend die Beleuchtung des ganzen Platzes und der Gebäude und, wir hatten das Glück, ab und an auch einer in englischer Sprache in 3-D Technik an eine der Fassaden übertragenen Reise durch die Jahrhunderte und die Geschichte der Stadt und des Landes entlang der Seidenstraße folgen kann.

Land & Leute

Apropos Englisch. Als Tourist wird man überall im Land sehr, sehr freundlich in Empfang genommen. Die Gastfreundschaft und Herzlichkeit der Bewohner ist unbeschreiblich. Aber, und das muss man wissen, englisch wird nicht überall gesprochen, deutsch erst recht nicht. Es ist also auf jeden Fall sinnvoll, das Land begleitet zu erkunden. In Samarkand hatten wir eine zauberhafte Usbekin die uns in perfektem deutsch alles erklärt hat, mit der wir viel gelacht haben und die uns auch einmal aus fraulicher Sicht Einblicke in die Kultur des Landes geben konnte. Nur zu einem gemeinsamen Cocktail am Abend war sie nicht zu überreden… Und apropos Cocktail. Abends alleine ausgehen ist auch als Frau gar kein Problem. Man kann sich überall recht frei und sicher bewegen, es gibt überall Taxis, die mit ein wenig Glück auch anhalten, und genügend Möglichkeiten einzukehren. Vorsicht ist bei den Getränken geboten: ein georgisches Getränk, Tarhun, welches wir probiert haben war aus unserer Sicht ungenießbar. Giftgrün und schmeckt (angeblich) nach Estragon. Und Wodka gibt es in den landestypischen Lokalen nur in der überschaubaren Gebindegröße ab ½ Liter. Wenn man dann 2 Liter Lemon dazu bestellt passte es wieder. Dann sollte man aber genau wissen wie man wieder nach Hause findet.

Taschkent

Leider ging unsere Reise nach knapp einer Woche wieder von Taschkent nach Hause. Am letzten Tag haben wir noch per Metro die Stadt erkundet. Die Stationen im Untergrund sind beeindruckend und ein ausnahmsweise schönes Erbe der russischen Annektion. Den Basar und Märkte haben wir besucht und ließen die Reise am Ufer des Flußes ausklingen.
Und dabei gibt es in Usbekistan noch so viel zu entdecken. Also muss ich wiederkommen.
Usbekistan ist ein Land der Wüsten und Steppen. Chiwa, die Stadt am Rande der Wüste zum Beispiel, die wie ein lebendiges Freilichtmuseum wirkt, haben wir nicht besucht. Die gut erhaltene Altstadt ist von einer Stadtmauer umgeben und bietet einen faszinierenden Einblick in das Leben im alten Usbekistan. Es gibt die Möglichkeit einer Jurten-Safari. Diese Camps liegen in der Wüste und eine Übernachtung dort ist sicher ein einmaliges Erlebnis.

Von den hoch aufragenden Gipfeln des Tian-Shan-Gebirges bis hin zu den weiten Wüsten von Kysylkum und Karakum lockt die Natur Usbekistans mit einer Fülle an aufregenden Abenteuern und unvergesslichen Erlebnissen. Durch unberührte Wildnis wandern, unter dem Sternenhimmel campen oder auf zwei Rädern alte Städte an der Seidenstraße erkunden, in den Bergen klettern, im Winter Ski fahren – die vielfältigen Landschaften des Landes bieten endlose Möglichkeiten für Erkundungen und Entdeckungen im Freien. Auch für Outdoor-Enthusiasten hat Usbekistan viel zu bieten.

Usbekistan mit seinen Städten entlang der Seidenstraße ist mit seinen mehr als tausend Jahre alten Kulturschätzen in der Moderne angekommen. Überall trifft man auf Reisegruppen und Touristen und es wird in die touristische Infrastruktur investiert. Faszinierende Architektur, mächtige Moscheen, reich verzierte Medresen, uralte Karawansereien, prachtvolle Paläste, orientalisches Flair auf den Basaren, belebtes Treiben in den Marktstraßen, gemütliche Teehäuser und die einzigartige Gastfreundschaft der Einheimischen machen eine Reise durch Usbekistan zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Gerne sind wir bei der Planung behilflich und finden für sicherlich ein passendes Angebot um die Faszination dieses tollen Landes selbst erleben zu können.

Reisebericht veröffentlicht am 20.09.2024 von

Kirsten Reimann

kreimann@cr-koeln.de

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